Schützt Grüner Tee das Herz?
Die Tee-Pflanze wird seit Jahrhunderten angebaut und ist eines der meist konsumierten Getränke der Welt. Ein oder mehrere Tassen grüner Tee pro Tag bieten mehr, als nur eine kurze Erfrischung. Die positiven gesundheitlichen Vorteile beeindrucken und sind anhand unzähliger Untersuchungen gut dokumentiert. Die zarten immergrünen Blätter des grünen Tees sind mit zellschützenden Polyphenolen, genannt Catechine vollgepackt. Wie mehrfach nachgewiesen, haben Polyphenole eine stark antioxidative Wirkung. Polyphenole sind aromatische Verbindungen und gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sekundäre Pflanzenstoffe sin Verbindungen, die von Pflanzen weder im Energiestoffwechsel noch anabolen oder im abbauenden katabolen Stoffwechsel produziert werden.
Polyphenole in grüner Tee kommen als bioaktive Substanzen wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Tannine (pflanzliche Gerbstoffe) vor. Sie schützen die Grüntee-Pflanze vor Fraßfeinden und Insekten. Aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung und der Filterung energiereicher UV-B-Strahlung dienen Polyphenole als Schutz für den Photosynthese-Apparat. In der Gruppe der Polyphenole sind weitere Pflanzenstoffe zusammengefasst, wie zum Beispiel Flavonoide, Anthocyane und Procyanidine. Einige Studienergebnisse zeigen, dass Polyphenole in der Grüntee-Pflanze manche Herzerkrankungen vorbeugen können.
Grüner Tee enthält auch das sogenannte Antioxidans Epigallocatechingallat (EGCG). Das Antioxidans macht etwa ein Drittel der Trockenmasse (Substanz, die nach Abzug der Masse des enthaltenen Wassers übrig bleibt) des grünen Tees aus. Aufgrund der Fermentation ist im schwarzen Tee der Anteil an Catechine deutlich geringer. Das Antioxidans Epigallocatechingallat hat auch die höchste Anzahl von antioxidativen Eigenschaften und hat positive Auswirkungen auf die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Die sogenannte Windkesselfunktion der Arterien ermöglicht trotz der großen Druckunterschiede zwischen Systole und Diastole einen relativ gleichmäßigen Blutfluss. Ist der Blutfluss gestört, kann grüner Tee bei regelmäßiger Einnahme und ausreichender Dosierung den Blutfluss positiv beeinflussen.
Cholesterinspiegel und das Herz
Laut Mediziner sind hohe Konzentrationen an Cholesterin ungesund. Cholesterin ist ein lebenswichtiger Bestandteil der Zellmembran und ein wichtiger Bestandteil der Plasmamembran. Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann auf Dauer zu einer Herzerkrankung führen. Um das Herz zu schonen und frühzeitigen Erkrankungen zu entkommen, muss der Cholesterinspiegel im Körper auf einem Normalmaß gehalten werden. Ein ausgeglichener Cholesterinspiegel ist für eine gesunde Lebensweise sehr wichtig. Grüner Tee kann das Niveau des schlechten Cholesterins im Körper unter Beibehaltung des guten Cholesterins regulieren und dabei gleichzeitig den Gesamt-Cholesterinspiegel senken. Laut Studien ist grüner Tee etwa erst ab 10 Tassen pro Tag in der Lage den Cholesterinspiegel zu senken. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass weniger als 4 Tassen Tee pro Tag keine Auswirkung auf den Cholesterinspiegel hatten.
Blutdruck senken mit Grüner Tee
Da Bluthochdruck oft lange Zeit unerkannt bleibt, kann es durchaus zur Beeinträchtigung der Gesundheit kommen. Wie inzwischen fast jeder weiß, beträgt der optimale durchschnittliche Blutdruck einer erwachsenen Person 120/80 mm Hg. Ab 140/90 mm Hg spricht man bereits von Bluthochdruck, der sich auch nachteilig auf die Lebenserwartung auswirken kann. Diese Werte werden auch von der europäischen Gesellschaft für Hypertonie und Kardiologie anerkannt. Relativ hohe Blutdruckwerte führen meist zu einer Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems. Zirka 65 Prozent aller Schlaganfälle und fast die Hälfte aller Herzinfarkte lassen sich auf Bluthochdruck zurückführen.
Bluthochdruck wird auch Arterielle Hypertonie genannt. Eines der wichtigsten Verursacher von Bluthochdruck ist ein Angiotensin-konvertierendes Enzym (engl. Angiotensin Converting Enzyme, kurz ACE) welches durch die Nieren ausgeschieden wird. Das Enzym spielt bei der Aufrechterhaltung des Blutdruckes und der Regelung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes eine wichtige Rolle. Beliebte Medikamente gegen Bluthochdruck hemmen zum Beispiel die Wirkung des Angiotensin-konvertierenden Enzyms. Durch die Blockierung der Wirkung von ACE wird der Blutdruck gesenkt. Grüner Tee ist ein natürlicher ACE-Hemmer und kann dadurch den Blutdruck senken. Diese Wirkung wurde anhand medizinischer Studien festgehalten.
Herz und Gehirn
Wie bereits am Anfang des Artikels erwähnt, enthält grüner Tee eine Menge Epigallocatechingallat (EGCG). Das Antioxidans hat bei Untersuchungen gezeigt, dass es Gehirnzellen schützen kann und neuroprotektive Eigenschaften aufweist. Die neuroprotektiven Eigenschaften Verhindern oder Vermindern eine Schädigung und fördern gleichzeitig die Regeneration von Nervenzellen im Gehirn. Laut Studien bekämpft das Antioxidans Epigallocatechingallat (EGCG) auch die Bildung von Beta-Amyloid Peptide, die unter Umständen zu einer Alzheimer-Erkrankung führen können. Alzheimer ist die mit Abstand häufigste neurodegenerative Erkrankung und führende Ursache von Demenz. Des Weiteren schützt grüner Tee das Gehirn vor Leistungsverlust im hohen Alter und verbessert das Gedächtnis.
Weitere Inhaltsstoffe in grüner Tee aktivieren darüber hinaus die Gehirn-Funktion und stärken das Konzentrationsvermögen. Die Hauptrolle spielt dabei das Koffein. Koffein gehört zu den psychotropen Substanzen. Grüner Tee enthält weniger Koffein als Kaffee, jedoch genug um eine positive Reaktion des Körpers auszulösen. Trotz geringerer Dosis an Koffein, verleiht Grüner Tee einen viel milderen und gesünderen Auftrieb als Kaffee. Grüner Tee enthält auch Theanin (L-Theanin). Es ist in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen um dort die Aktivität des inhibitorischen Neurotransmitters GABA zu erhöhen. L-Theanin ist eine nicht-proteinogene Aminosäure und eines der am meisten untersuchten Inhaltsstoffe. Laut Studien-Resultate steigert Theanin die geistige Leistungskraft und wurde bereits 1949 aus Grüntee isoliert. GABA weist auch eine angstlösende Wirkung auf und kann die Dopamin-Ausschüttung im Gehirn erhöhen. Die List fast aller Inhaltsstoffe von Grüner Tee finden Sie in folgendem Beitrag: „ Grüner Tee Inhaltsstoffe “
Laut den Ernährungsrichtlinien für die Herztherapie nach Prof. Dr. Dean Ornish sollte Koffein vermieden werden. Grüner Tee enthält ein beachtliche Menge Koffein und stellt trotz dieser Tatsache eine Ausnahme dar, da die Vorteile für Gesundheit und Herzerkrankungen von grüner Tee mehrfach belegt wurden. Der Koffeingehalt von grüner Tee der durch einen Aufguss zubereitet wird, beträgt in etwa 24 bis 39 mg Koffein pro Tasse (250 – 350ml). Obwohl normalerweise diese Menge an Koffein zu einer sehr stark stimulierenden Wirkung führen sollte, fällt die Wirkung relativ sanft aus. Grüner Tee hat trotz der beachtlichen Koffein-Menge eine beruhigende Wirkung und führt zu keiner Nervosität. Die anregende und gleichzeitig beruhigende Wirkung verdankt grüner Tee seiner hohen Konzentration von L –Theanin. Die Aminosäure erhöht die Alphawellen-Aktivität im Gehirn, die zu einem entspannten Konzentrations-Zustand führen. Eine Meta-Analyse von 13 randomisierten Kontrollstudien hat auch gezeigt, dass der vorher genannte Entspannungseffekt auch den Blutdruck senkt und somit das Herz vor einer frühzeitigen Erkrankung schützen kann.
Schützt nun Grüner Tee mein Herz?
Das Zusammenwirken aller vorher genannten Eigenschaften, machen grüner Tee zu einem einzigartigen Getränk welches kardiovaskuläre (Herz) Erkrankungen vorbeugen kann und somit das Herz effektiv schützt. Grüner Tee ist gut fürs Herz. Herzerkrankungen und Schlaganfall, besser bekannt unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind neben Krebs eines der häufigsten Todesursachen. Nach Angaben der Harvard Medical School kann das Tägliche trinken von grünem Tee das Risiko von Herzerkrankungen senken. Auch anhand einer japanischen Studie mit über 40.000 Teilnehmern wurde festgestellt, dass regelmäßiger Grüntee-Konsum die Sterberate an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall um beachtliche 26 Prozent reduzieren kann. Die Studienteilnehmer nahmen bei dieser Untersuchung mindestens fünf Tassen grüner Tee pro Tag zu sich genommen.
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